AI Literacy im Klassenzimmer: 7 Dimensionen, konkrete Szenarien und was das OECD-Framework dazu sagt
Ihre Schüler:innen nutzen KI-Tools – ob mit oder ohne Ihr Einverständnis. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie wir sie zu einem kompetenten Umgang befähigen. Der Begriff 'AI Literacy' klingt abstrakt, doch er beschreibt genau diese zentrale Aufgabe. Es geht darum, so scheint sich der Konsens zu entwickeln, ein ganzheitliches Verständnis zu entwickeln, das über die reine Bedienung von KI-Tools hinausgeht. Die Fähigkeit, KI-Systeme nicht nur anzuwenden, sondern auch ihre Funktionsweisen grundlegend zu verstehen, ihre Ergebnisse kritisch zu bewerten und ihre gesellschaftlichen sowie ethischen Implikationen zu reflektieren, steht im Zentrum. Im Folgenden werden diese Dimensionen ausführlicher erläutert und mit konkreten Unterrichtsszenarien sowie Bezügen zum OECD AILit Framework (2025) verknüpft.
Dieser Beitrag hier folgendermaßen aufgebaut:
- Technisches Wissen und Fertigkeiten
- Anwendungskompetenz
- Kritisches Denken
- Ethisches Bewusstsein und Urteilsvermögen
- Verständnis gesellschaftlicher Auswirkungen
- Integrationsfähigkeiten
- Rechtliches und regulatorisches Wissen
1. Technisches Wissen und Fertigkeiten
Kurz erklärt: Ein Grundverständnis davon, wie KI-Systeme funktionieren, dass sie auf Daten basieren, Muster erkennen und daraus lernen, aber kein menschliches Bewusstsein haben.
Diese Dimension bildet das Fundament. Ohne ein zumindest grundlegendes Verständnis der technischen Funktionsweise von KI bleiben viele Aspekte, von den Fähigkeiten bis zu den Risiken, eine Blackbox. Es geht nicht darum, jede Lehrkraft oder jede:n Schüler:in zum Programmierer auszubilden. Vielmehr soll ein konzeptuelles Verständnis dafür geschaffen werden, dass KI keine Magie ist, sondern auf Algorithmen, großen Datenmengen und statistischen Verfahren beruht. Zu verstehen, dass KI-Systeme "lernen", indem sie Muster in Daten erkennen und daraus Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Ausgaben ableiten, hilft beispielsweise, die oft erstaunliche Performanz, aber auch die spezifischen Fehlerquellen (wie "Halluzinationen" bei Sprachmodellen) einzuordnen. Das OECD AILit Framework (2025, S. 19) betont unter "The Nature of AI", wie wichtig es ist zu verstehen, dass KI-Systeme zwar menschenähnliche Outputs generieren können (K1.3), dies aber ohne echtes Verstehen oder Intention geschieht. Dieses Wissen ist entscheidend, um eine realistische Erwartungshaltung gegenüber KI zu entwickeln und ihre Ergebnisse nicht unkritisch als absolute Wahrheiten zu akzeptieren.
Szenarien & Ideen für den Unterricht, um technisches Wissen zu fördern
Szenario | Altersstufe (Empfehlung) | Bezug zu OECD AILit Framework (2025) |
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„Was steckt drin?“ – Die Blackbox öffnen: Datenquellen eines Sprachassistenten oder einer Bilderkennungs-App identifizieren; Funktionsweise vereinfacht erklären (Input → Verarbeitung → Output). | Primar / Sek I | K1.1: „AI systems use algorithms… to process data, detect patterns…“ (S. 19); Beispiel-Szenario: „List familiar digital interactions… and discuss if and how each uses AI.“ (S. 27) |
„KI-Fehler-Detektive“: KI-Fehlentscheidungen oder „Halluzinationen“ sammeln und Ursachen diskutieren (z. B. fehlerhafte Trainingsdaten, Modellgrenzen). | Sek I / Sek II | K1.3: „Generative AI… lacks authentic understanding and intent.“ (S. 19) |
„Trainiere deine eigene Mini-KI“: Mit Tools wie Teachable Machine eine Bilderkennung trainieren; Einfluss der Trainingsdaten verstehen. | Sek I / Sek II | K2.1: „Building and maintaining AI systems relies on humans to design algorithms, collect and label data…“ (S. 19) |
2. Anwendungskompetenz
Kurz erklärt: KI-Werkzeuge bewusst, kritisch und zielgerichtet für bestimmte Aufgaben einsetzen können – das beinhaltet auch gutes Prompting.
Die reine Verfügbarkeit von KI-Tools führt nicht automatisch zu besseren Ergebnissen oder tieferem Lernen. Anwendungskompetenz bedeutet, zu wissen, welches Tool für welche Aufgabe geeignet ist und wie man es effektiv bedient. Ein zentraler Aspekt ist hier das sogenannte "Prompt Engineering", also die Fähigkeit, präzise und kontextreiche Anweisungen (Prompts) zu formulieren, um etwa von einem Sprachmodell die gewünschten Ergebnisse zu erhalten. Es geht aber auch darum, die Grenzen der Werkzeuge zu kennen und zu entscheiden, wann menschliche Expertise oder Kreativität unverzichtbar sind. Die OECD (2025, S. 31) unterstreicht dies mit der Kompetenz "Use AI systems to explore new perspectives and approaches that build upon original ideas.", was eine aktive und reflektierte Nutzung impliziert. Schüler:innen sollen lernen, KI als Werkzeug zur Erweiterung ihrer eigenen Fähigkeiten zu sehen, nicht als Ersatz dafür.
Szenarien & Ideen für den Unterricht, um die Anwendungskompetenz zu fördern
Szenario | Altersstufe (Empfehlung) | Bezug zu OECD AILit Framework (2025) |
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„Der KI-Ideen-Generator“: Eine KI nutzen, um Ideen für ein Klassenprojekt oder eine Geschichte zu brainstormen; Vorschläge kritisch prüfen und anpassen. | Primar / Sek I | „Use AI systems to explore new perspectives…“ (S. 31); Szenario: „Evaluate AI-generated images to create story settings based on learner ideas…“ (S. 31) |
„Prompt-Werkstatt“: In Kleingruppen verschiedene Prompts für eine Aufgabe (z. B. Textzusammenfassung, Bilderstellung) entwickeln und Ergebnisse vergleichen. | Sek I / Sek II | „Collaborate with generative AI systems to elicit feedback, refine results…“ (S. 31) |
„Tool-Steckbriefe“: Schüler:innen recherchieren KI-Tools für einen Anwendungsfall (z. B. Lernen, Präsentieren), bewerten Vor- und Nachteile und stellen sie vor. | Sek I / Sek II | „Problem Solving: Determine when and how to use AI for a task…“ (S. 23) |
3. Kritisches Denken
Kurz erklärt: Informationen, die von KI generiert wurden, nicht blind übernehmen, sondern deren Richtigkeit, Relevanz, Fairness und mögliche Voreingenommenheit (Bias) hinterfragen.
Es bedeutet, eine gesunde Skepsis gegenüber KI-generierten Inhalten zu entwickeln und die Fähigkeit zu schulen, diese systematisch zu überprüfen. Dazu gehört das Erkennen von potenziellen Falschinformationen (Misinformation), Desinformation oder subtiler Manipulation. Das OECD AILit Framework (2025, S. 21) definiert als zentrale Fähigkeit: "Critical Thinking: Evaluate AI-generated content for accuracy, fairness, and bias to make informed and ethical decisions". Schüler:innen müssen lernen, Quellen zu vergleichen, logische Fehlschlüsse in KI-Argumentationen zu identifizieren und die Plausibilität von KI-Aussagen im Kontext ihres eigenen Wissens zu bewerten. Diese Dimension steht in engem Zusammenhang mit Medienkompetenz und der Fähigkeit zur informierten Meinungsbildung.
Szenarien & Ideen für den Unterricht, um das kritische Denken zu trainieren
Szenario | Altersstufe (Empfehlung) | Bezug zu OECD AILit Framework (2025) |
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„Fakt oder Fake?“: KI-generierte Aussagen (z. B. zu Geschichte oder Naturwissenschaft) mit verlässlichen Quellen abgleichen; Abweichungen/Fehler identifizieren. | Primar / Sek I | „Evaluate whether AI outputs should be accepted, revised, or rejected.“ (S. 27); Szenario: „…evaluate the accuracy and bias of its responses…“ (S. 27) |
„Wessen Perspektive?“: Untersuchen, welche Sichtweisen in KI-Inhalten überrepräsentiert oder unterrepräsentiert sind und mögliche Gründe diskutieren. | Sek I / Sek II | K2.5: „Bias inherently exists in AI systems…“ (S. 19); „Explain how AI could be used to amplify societal biases.“ (S. 28) |
„Die KI im Kreuzverhör“: Durch gezielte Nachfragen die Grenzen des KI-Wissens und die Begründung ihrer Aussagen aufdecken. | Sek I / Sek II | „Critical Thinking: Evaluate AI-generated content.“ (S. 21) |
4. Ethisches Bewusstsein und Urteilsvermögen
Kurz erklärt: Ethische Fragen und Dilemmata, die durch den Einsatz von KI entstehen (z.B. Datenschutz, Autonomie, Fairness, Urheberrecht), erkennen, diskutieren und bewerten können.
Die Entwicklung und Anwendung von KI ist untrennbar mit ethischen Fragestellungen verbunden. Diese Dimension zielt darauf ab, ein Bewusstsein für diese oft komplexen Aspekte zu schaffen und die Fähigkeit zu entwickeln, ethisch fundierte Entscheidungen zu treffen. Es geht um Fragen wie: Wer ist verantwortlich, wenn eine KI Schaden verursacht? Wie stellen wir sicher, dass KI-Systeme fair und ohne Diskriminierung agieren? Welche Auswirkungen hat die Nutzung von KI auf unsere Privatsphäre und Autonomie? Schüler:innen sollen lernen, verschiedene ethische Perspektiven zu verstehen, Argumente abzuwägen und eigene Standpunkte zu entwickeln.
Szenarien & Ideen für den Unterricht, um das ethische Bewusstsein und Urteilsvermögen zu schärfen
Szenario | Altersstufe (Empfehlung) | Bezug zu OECD AILit Framework (2025) |
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„Darf die KI das? – Bildrechte“: Diskutieren, ob KI Bilder im Stil bekannter Künstler oder Fotos ohne Zustimmung verwenden darf. | Primar / Sek I | „Analyze how AI can safeguard or violate content authenticity and intellectual property.“ (S. 32); Szenario: „…debate whether the use of the artists’ content is fair…“ (S. 32) |
„Der gläserne Schüler?“: Rollenspiel – Schule setzt KI zur Leistungsüberwachung / Lernprofilen ein; Vor- / Nachteile und ethische Bedenken diskutieren. | Sek I / Sek II | „Analyze how well the use of an AI system aligns with ethical principles and human values.“ (S. 28) |
„Unsere KI-Regeln“: Klassen-/Schulregeln für verantwortungsvollen KI-Einsatz entwickeln (z. B. Kennzeichnung von KI-Inhalten, Verbot von Deepfakes). | Sek I / Sek II | „Develop and communicate guidelines for using AI systems that align with human values…“ (S. 35) |
5. Verständnis gesellschaftlicher Auswirkungen
Kurz erklärt: Verstehen, wie KI unsere Gesellschaft, die Arbeitswelt, Kultur und das Zusammenleben jetzt schon verändert und in Zukunft verändern könnte.
Künstliche Intelligenz ist nicht nur eine Technologie, sondern ein transformativer Faktor, der tiefgreifende Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche unseres Lebens hat und haben wird. Diese Dimension von AI Literacy fokussiert darauf, ein Bewusstsein für diese Veränderungen zu entwickeln. Das betrifft die Arbeitswelt, wo KI bestehende Berufe verändert und neue schafft, aber auch soziale Interaktionen, politische Meinungsbildung oder kulturelle Ausdrucksformen. Es ist wichtig, dass Schüler:innen lernen, sowohl die Chancen als auch die Risiken dieser Entwicklungen zu erkennen und zu diskutieren. Wie beeinflussen algorithmische Empfehlungssysteme unsere Wahrnehmung der Welt? Welche Rolle spielt KI bei der Verbreitung von Informationen und Desinformation? Das Verständnis dieser Zusammenhänge ist entscheidend, um als mündige Bürger:innen an der Gestaltung einer von KI geprägten Zukunft mitwirken zu können.
Szenarien & Ideen für den Unterricht, um den Horizont auf gesellschaftliche Auswirkungen zu erweitern
Szenario | Altersstufe (Empfehlung) | Bezug zu OECD AILit Framework (2025) |
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„Berufe im Wandel“: Berufe recherchieren, die stark von KI beeinflusst werden; neue Berufsbilder erkunden; Auswirkungen auf eigene Berufswahl diskutieren. | Sek I / Sek II | K3.1: „AI systems automate structured tasks… requiring humans to adapt, reskill, and upskill.“ (S. 20) |
„KI in den Nachrichten“: Aktuelle Medienberichte zu KI sammeln; Chancen & Risiken (z. B. Desinformation, medizinischer Fortschritt) diskutieren. | Sek I / Sek II | K5.1: „AI plays an increasingly prevalent role in decision-making that impacts humans…“ (S. 20) |
„Meine Filterblase und ich“: Analysieren, wie Algorithmen Inhalte personalisieren; Einfluss auf Wahrnehmung und Meinungsbildung untersuchen. | Sek I / Sek II | „Examine how predictive AI systems provide recommendations that can inform and limit perspectives.“ (S. 27) |
6. Integrationsfähigkeiten
Kurz erklärt: KI-Technologien sinnvoll und reflektiert in eigene Lern-, Arbeits- und kreative Prozesse einbinden, ohne die eigene Urteilskraft oder menschliche Interaktion zu vernachlässigen.
Bei dieser Dimension geht es darum, KI nicht als isoliertes Phänomen zu betrachten, sondern als Werkzeug, das menschliche Fähigkeiten erweitern und Prozesse optimieren kann. Integrationsfähigkeit bedeutet, zu erkennen, wo KI einen echten Mehrwert bieten kann und wo menschliche Expertise, Kreativität oder soziale Interaktion unersetzlich sind. Es geht um eine Symbiose, nicht um eine Verdrängung. Schüler:innen sollen lernen, KI-Tools so in ihre Lernstrategien oder Projektarbeiten einzubauen, dass sie effizienter und vielleicht auch kreativer arbeiten können, aber gleichzeitig die Kontrolle und Verantwortung für das Endergebnis behalten. Die Fähigkeit zur Kollaboration mit KI-Systemen, wie sie auch das OECD AILit Framework (2025, S. 22) unter "Collaboration" beschreibt, ist hierbei zentral, also eine Zusammenarbeit, die auf klaren Zielen, kritischer Reflexion und dem Bewusstsein für die Stärken und Schwächen beider Seiten beruht.
Szenarien & Ideen für den Unterricht, um die Integrationskompetenz zu schulen
Szenario | Altersstufe (Empfehlung) | Bezug zu OECD AILit Framework (2025) |
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„KI als Lernpartner“: KI erklärt komplexe Themen, generiert Übungen, gibt Feedback; Reflexion, wo KI hilft und wo eigene Anstrengung nötig bleibt. | Sek I / Sek II | „Collaboration: Work effectively with AI and humans…“ (S. 22) |
„Gemeinsam kreativ mit KI“: Gruppenprojekt (Kurzfilm, Song, Präsentation) nutzt KI-Tools für Teilaufgaben, menschliche Kreativität entscheidet. | Sek I / Sek II | „Visualize, prototype, and combine ideas using different types of AI systems.“ (S. 31) |
„Mein KI-Workflow-Check“: Eigenen Arbeitsablauf analysieren; identifizieren, wo KI sinnvoll unterstützt und wo bewusst verzichtet wird. | Sek I / Sek II | „Decompose a problem based on the capabilities and limitations of both AI systems and humans.“ (S. 34) |
7. Rechtliches und regulatorisches Wissen
Kurz erklärt: Grundlegende Kenntnisse über relevante Gesetze und Regeln im Kontext von KI, insbesondere Urheberrecht, Datenschutz und die Grundzüge neuer Regulierungen wie des EU AI Acts.
Die rasante Entwicklung der KI wirft zahlreiche rechtliche Fragen auf und hat bereits zu ersten Regulierungsansätzen wie dem EU AI Act geführt. Ein grundlegendes Verständnis dieser rechtlichen Rahmenbedingungen ist für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI unerlässlich. Diese Dimension von AI Literacy zielt darauf ab, Schüler:innen für Themen wie Urheberrecht bei KI-generierten Inhalten zu sensibilisieren, die Bedeutung des Datenschutzes im Kontext von KI-Anwendungen zu verstehen und die Notwendigkeit von Regeln für den Einsatz von KI nachzuvollziehen. Es geht nicht darum, juristische Expert:innen auszubilden, sondern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der Einsatz von KI nicht im rechtsfreien Raum geschieht und dass sowohl Entwickler:innen als auch Nutzer:innen Verantwortung tragen.
Szenarien & Ideen für den Unterricht, um die rechtlichen Rahmenbedingungen begreifbar zu machen
Szenario | Altersstufe (Empfehlung) | Bezug zu OECD AILit Framework (2025) |
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„Wem gehört das Bild? – Urheberrecht bei KI-Kunst“: Anhand von Beispielen diskutieren, wem Urheberrechte an KI-generierten Bildern oder Texten zustehen und wie Quellen korrekt angegeben werden. | Sek I / Sek II | K5.3: „Generative AI … creates content based on existing materials … thereby raising questions about authenticity, authorship, and ownership.“ (S. 20) |
„Meine Daten, deine Daten – Datenschutz im KI-Zeitalter“: Herausarbeiten, welche persönlichen Daten KI-Systeme sammeln und verarbeiten können und welche Rechte Nutzer:innen haben. | Sek I / Sek II | K5.4: „Ethical AI design encompasses … respect for privacy, and legal compliance.“ (S. 21) |
„Was darf die KI? – Der EU AI Act (vereinfacht)“: Grundideen und Risikoklassen des EU AI Acts altersgerecht vorstellen und diskutieren, warum solche Regulierungen nötig sind. | Sek II | „The EU AI Act … promotes a human-centered and risk-based approach to the adoption of AI systems.“ (S. 2) |
AI Literacy ist kein zusätzliches Fach, sondern eine grundlegende Kulturtechnik für das 21. Jahrhundert. Die hier gezeigten Szenarien sind als Einladung und Werkzeugkasten zu verstehen. Das Ziel ist nicht Perfektion, sondern die Befähigung unserer Schüler:innen, sich souverän, kritisch und verantwortungsvoll in einer von KI geprägten Welt zu bewegen.
Interaktive Auseinandersetzung und Feedback zum Framework
Die Autoren des OECD Frameworks haben einen Prompt zur Verfügung gestellt, der als Systemprompt eingesetzt werden kann und der es erlaubt, sich mit ihrem Framework zu unterhalten. Hier habe ich das Ganze als CustomGPT aufgesetzt und auch für diesen Beitrag hier genutzt: https://chatgpt.com/g/g-683582011f1081919d0259635bb6370c-ai-literacy-framework
Übrigens: Die Autor:innen des OECD Frameworks bitten aktiv um Feedback zu ihrem Werk, hier ihre Einladung dazu: https://www.teachai.org/ailiteracy/review%20
FelloFish Forum auf YouTube: AI Literacy im Klassenzimmer mit Vroni Hackl
TL;DR
Der Artikel macht "AI Literacy" für Lehrkräfte praktisch greifbar, indem er das Konzept in 7 klare Dimensionen aufteilt (Technik, Anwendung, Kritisches Denken, Ethik, Gesellschaft, Integration, Recht). Für jede dieser 7 Dimensionen liefert der Beitrag eine Tabelle mit konkreten, direkt umsetzbaren Unterrichtsszenarien für verschiedene Altersstufen. Alle Ideen sind mit dem neuen OECD AI Literacy Framework (2025) verknüpft, um ihre Relevanz zu untermauern. Im Kern ist es ein praktischer Werkzeugkasten, der Lehrkräften hilft, KI-Kompetenz nicht nur zu verstehen, sondern im Klassenzimmer sofort zu fördern.
Referenzen
Hackl, V., Müller, A., Sailer, M. (2025): The AI Literacy Heptagon: A Structured Approach to AI Literacy in Higher Education. (under review)
OECD (2025). Empowering learners for the age of AI: An AI literacy framework for primary and secondary education (Review draft). OECD. Paris. https://ailiteracyframework.org
Autorin

Vroni Hackl verbindet in ihrer Arbeit wissenschaftliche Forschung und praktische Anwendung von generativer KI in Bildung und Marketing. Sie promoviert als Mitarbeiterin im BMBF-geförderten Projekt Deep Write an der Uni Passau. Außerdem ist sie Gründerin des KI Marketing Bootcamps, wo sie Fach- und Führungskräfte im Einsatz von Sprachmodellen schult. Zuvor war sie Gründerin der e-commerce Marke Franz der Bettenbauer sowie Leiterin der Unternehmenskommunikation der mittelständischen Unternehmensberatung ICUnet.Group. Sie hat 2020 alle ihre bisherigen beruflichen Zelte abgebrochen, um sich mit generativer KI auseinandersetzen zu können.